„Lediglich in Stichwörtern, ja so möchte sich eine besonnene Konzeptliteratur verwirklicht sehen, oder bloß über eine lose Bescheinigung für etwas, von dem wir um nichts mehr zu wissen bekommen als den Hinweis eben darauf, dass da was auch immer bescheinigt würde.“
So beginnt die flugschrift von Christian Steinbacher, falls wir sie hier zuerst in den Blick bekommen, also dort, wo üblicherweise das Impressum uns entgegenlacht, lachen uns diese verweisenden Hinweise an. Und beim Auffalten und Entfalten und Herumdrehen geht’s auch schon weiter: „Auftrittssituationen“ und „Kreuzworträtstelfundstücke“ tauchen im Gesichtsfeld auf, die der Autor für diese Arbeit, wie er schreibt, „reanimiert“ hat: neue Versuche und altbewährte Verfahren (der Montage, des Zufalls, der kontextuellen Auswahl) würden vermengt. Das Kreuzworträtstelfundstück (manchmal inklusive der Rückseite als Durchleuchtung) ist ein Beziehungs-Ausschnitt, der als Welt-Ausschnitt verhandelt wird oder auch ein poetisches Werkzeug darstellen könnte oder einfach ein Ready-Made ist, oder was auch immer man darunter verstehen und sehen kann oder mag.
Wörter verweisen auf Wörter verweisen auf Wörter, mit denen wir uns selbst in der Welt da draußen begreifen als Wort-Gedichte oder Beziehungen zwischen den Wörtern, die wir als Wirklichkeit zu begreifen gewohnt sind,
und als Gäste von C.S. eingeladen: zwei Vierer aus Frankreich, erstellt von der Poetin Michèle Métail,
viel Vergnügen beim Lesen/Schauen/Denken_dieter sperl (Hrsg.)
REANIMATION LAGEBEZEICHNUNG
Christian Steinbacher, Jahrgang 1960, lebt seit 1984 in Linz. Nach einer anfänglichen Konzentration auf visuelle und konzeptionelle Poesie (die hier in Aspekten eben reanimiert wird) fertigt er heute vor allem Gedichte und poetische Prosa. Buchpublikationen seit 1988, seit 2011 im Czernin Verlag, zuletzt: Gräser im Wind. Ein Abgleich (2017) und Wovon denn bitte? Gedichte und Risse (2019). 2020 erschienen zudem in der Edition Korrespondenzen Arbeiten von Michèle Métail und C. S. unter dem Titel Phantome Phantome.
__ Wie immer erhalten Sie die flugschrift via Mail-Antwort direkt nach Hause um € 5 (zzgl. Porto). Sowie im Literaturhaus Wien.
__ UND FÜR ABO-(NEU)EINSTEIGER/INNEN
gibt es die letzte Ausgabe der flugschrift von Emily Carroll als Geschenk dazu, und überdies kostet jede Ausgabe im Abo nur € 2,5 (Der Rest ist Porto…)