Die 43. Ausgabe der flugschrift ist eine Zusammenstellung von Dialektgedichten des Autors und Literaturwissenschafters Mario Huber, die in einer Variante des Oststeirischen verfasst sind (hörbar via der im Text gedruckten QR-Codes). Es geht darum, so der Autor, „Abweichungen“ innerhalb der eindimensional gedachten Standardsprache als genau das wahrnehmbar zu machen, was sie sind: Kontraste, die auf ein bestimmtes Miteinander, eine bestimmte Praxis des Zusammenlebens und der Weltaneignung verweisen. Es sind Nebenprodukte einer Vermessungsarbeit, die die vagen Verbindungen von Bevölkerung, Verwaltung, Landwirtschaft, (Freizeit-)Industrie, Abwanderung und Digitalisierung ins Auge fassen möchte.
Daraus erschließt sich auch das visuelle Konzept dieser flugschrift-Ausgabe: Die Texte sind in eine Collage aus unterschiedlichen (historischen) Karten der Oststeiermark eingebettet, die immer wieder die Randständigkeit des Gebiets betonen. Damit sollen verschiedene Landnahmen nebeneinanderstehen. Diese Grundierung wird häufig durch Einsprengsel gebrochen: Busfahrpläne, regionale Gütesiegel, Werbung, Auszüge aus Gesetzestexten etc.
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