flugschrift #-41 des Autors und Literaturwissenschafters Chris Zintzen spricht über das, was wir auf der flugschrift #-41 des Autors und Literaturwissenschafters Chris Zintzen zu sehen und zu lesen bekommen – nämlich über den Prozess des Verfassens und Verstehens von Literatur und über die Praxis und Theorie von Zen, über die menschliche Ratio und die Kränkungen des Egos und damit auch über die Kränkungen der westlichen Kultur und deren Sprachanwendungen. Und obwohl alles, was dabei gesagt wird, so klar wie möglich gesagt wird, bleibt das Kunstwerk, das dabei im Sehen/Lesen entsteht, ungesagt, entsteht dieses erst durch Zusammensehen und Zusammen(ver)stehen von Vorder- und Rückseite…
Kultur meint stets eine Art Erkennens- und Verstehens-Vereinbarung, Kunst aber meint, jegliche Art der Erkennens- und Verstehens-Vereinbarung herauszufordern, um sämtliche unserer Grenzen, also nicht nur jene uns gewohnheitsmäßig anvertrauten Sprach-Handhabungen als Welt-Erfahrungen und Welt-Beschränkungen, zu erweitern. Das Schreiben, das sich hier artikuliert, reflektiert solches konditionierte Nacheinander-Verstehen und fordert es zu Gleichzeitigkeiten, Synergien und Mitgefühl heraus, geht hier bis zur letzen Zeile der Titel-Seite, um woanders, an anderer Stelle, in einem anderen Kontext (womöglich), weiterzumachen, immer weiter zum Leben, zum Mensch-Sein hin…
Oder auch und wie es im Text heißt: „Genauso gehen wir also in Richtung eines zyklischen Zeitverständnisses, wenn wir die Aufmerksamkeitsstruktur des Zen besser verstehen wollen: Verabschieden wir uns von der abendländischen Konzeption einer linearen und progredierenden Zeit, fällt es uns vielleicht leichter, unser Sein und unsere Praxis – hier konkret: auch das eigene Schreiben – aus den Fängen der Idee von Progression und Fortschritt zu lösen. Damit befreie ich mich gleichzeitig von den sehr westlichen und – interessanterweise den monotheistischen Religionen eigenen – Valenzen von Zuwachs und Entwicklung, mithin auch von Investition und Gewinn. Die Konzentration auf die Ordnung des Geistes im Jetzt vermag im Boden des alles instrumentalisierenden und unterwerfenden Geistes wohl nur schlecht Wurzeln zu schlagen – es sei denn als Selbstkasteiung, als erzwungener (und daher missverstandener) Stoizismus oder in der Pose einer märtyrerhaften Entsagung.“
Chris Zintzen, Jg. 1966; Autor, Publizist, Kurator der Reihe „Literatur als Radiokunst” im ORF-Kunstradio. Leidenschaftlicher Flussanwohner und -beobachter, https://bit.ly/panAm-Fachtexte – „Und stimmt, es gibt Redundanzen, wie sie im Immer-Neu-Vergegenwärtigen beim Schreiben entstehen. Das Wörtchen Zen geriete dann leicht zu einem Steinchen im Schuh oder diente als Ritterrüstung: Wir aber wollen verbinden, nicht trennen.“
>> Den Volltext dieser flugschrift finden Sie online unter folgendem Link: www.flugschrift.at/zintzen
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